Godi Hirschi: Farbe pur
Die sieben Meter hohe, drehbare Stele hinter dem Altar wurde 1999
von Godi Hirschi geschaffen. Ihre drei Seiten, sind mit den liturgischen
Farben bemalt. (Spitzname der Ministranten: "Toblerone").
Welche Farbe gerade zu sehen ist, hängt von der Zeit im Kirchenjahr
ab.
Erste Seite: Grün
Im liturgischen Zusammenhang bedeutet das Grün die Zeit. Es
ist die Farbe des Paradieses und des Kreuzes als Lebensbaum und
es bedeutet Hoffnung. "Durch die alltäglichen Wochen des
Jahres gehen wir in christlicher Hoffnung" ist ihre Botschaft.
Zweite Seite: Gold + Weiß
Die Farbe für alle hohen Festtage und für das freudige
Feiern.
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Westkonche mit Tabernakel |
Dritte Seite: Violett:
Violett gehört als Farbe der Buße zum Advent und zur
Fastenzeit. Es ist die Farbe des rechten Maßes und der Mäßigung,
Farbe des Wandels und der Umkehr.
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Mittelschiff mit Blick
in den Altarraum |
Als Material verwendet Godi Hirschi Mineralfarben, die der bekannte
Schweizer in Lasurtechnik aufträgt. Bei seiner Maltechnik bleiben
die Pinselstriche sichtbar und damit nachvollziehbar. Hirschi setzt
der Ruhe der Farbflächen den Rhythmus der Pinselführung
entgegen. Die Farben in den drei Konchen - Gold für den Tabernakel,
Rot für die Marienfigur und Blau für den Altar - stimmen
einen harmonischen Farbklang an.
Dieser Farbakkord ist lebendig, denn er formiert sich immer wieder
neu, je nach dem Licht der Tages- und der Jahreszeiten. Das ist
gewollt, und soll beim Betrachter jeweils eigene Empfindungen auslösen.
Wegen der Doppelbedeutung seiner Farben als Sinnenerlebnis und als
Symbol wurde Godi Hirschi als moderner Mystiker bezeichnet.
Lit: Monika Römisch, Kath. Pfarrkirche St. Martin München
Moosach, Lindenberg 1999
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