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Feier der Versöhnung
Beichtgespräch und Bußsakrament

Bild: Mediothek des Bistums Passau, Pfarrbriefservice.de

 

Am liebsten reden wir über die Fehler der anderen, aber wir wissen genau um die eigenen. Doch wohin damit? Auf andere oder auf die "Umstände" schieben, verdrängen, hineinfressen und die Seele verätzen - das geht nicht gut!
Gott trägt unsere Schuld mit, erleichtert und befreit uns und ermöglicht einen unbelasteten Kurswechsel. Und das in einer Zeit, die keine Gnade kennen will.
Beichtgespräche können im Pfarrbüro telefonisch vereinbart werden (Tel. 14 31 41-0).

 

Gelegenheiten zur Feier der Versöhnung in der Pfarrkirche:

Dienstag,
26. März

von 11.00 bis 12.00 Uhr

Gründonnerstag,
28. März

von 17.00 bis 18.00 Uhr


Gedanken zum Bußsakrament

In den letzten Jahren ist das Bußsakrament ein wenig aus der Mode gekommen. Innerhalb kurzer Zeit sank seine Akzeptanz schnell ab. Viele, gerade auch junge Menschen können mit dem "Beichtstuhl" nichts mehr anfangen, haben nicht selten auch Schwellenangst: "Ich weiß gar nicht, was ich dem Priester da drin sagen soll und wie Beichten geht."
Mit einigen Gedanken zur "Feier der Versöhnung" möchte ich Mut machen, an der Feier dieses Sakramentes wieder mehr teilzunehmen.

Was sagt das Alte Testament über Buße und Versöhnung?
Nicht nur die von außen gegebene neue Lebenschance, auch die Umkehr in den Menschen selbst ist ein Geschenk Gottes. Psalm 51, 12 sagt, worauf es ankommt: "Ein reines Herz schaffe in mir, Jahweh, einen neuen Geist bringe in meine Brust."
Schuld, Umkehr und Rettung sind soziale Erfahrungen. Die Propheten des Alten Bundes richten sich immer wieder an die Menschen mit Anklagen und rufen wiederholt zu Umkehr auf. Sie künden aber auch von Gottes Rettung. Die Geschichte des "Kleinen Propheten" Jona spricht von der Rettung und Umkehr einer Großstadt.
Umkehr muss aber im konkreten Leben in die Tat umgesetzt werden. Die Ausdruckshandlungen sind bereits in den Büchern des Alten Bundes bezeugt. Wichtig ist hier zunächst das Wort. Es geht um das Eingeständnis der Schuld. Dazu gehört auch die Zeichenhandlung. Die Gemeinde versammelt sich. Die "Feier der Versöhnung" ist also auch Sache aller Glaubenden.
Im Alten Testament gab es zudem noch weitere äußere Zeichen der Umkehr: Das Wälzen oder Sitzen in Asche, sich besprengen lassen mit reinigendem Wasser und verschiedene Waschungsriten zur Reinigung von kultischer Unreinheit.

Wohlfühlen durch das Band der Versöhnung

Was sagt Jesus über Buße und Versöhnung?
Für Ihn kam es hier, wie wir aus den Evangelien wissen, vor allem auf die Heilung des ganzen Menschen an Leib und Seele an. (Vgl. dazu Mk 2, 1-12).
Das Besondere der "Feier der Versöhnung" in ihrer heutigen Gestalt ist das persönliche und konkrete Sündenbekenntnis des Einzelnen mit der sakramentalen Lossprechung durch einen Priester. Liturgischer Ort ist hier entweder der Beichtstuhl oder auch ein "Beichtzimmer". Ziel dieses Sakramentes ist die Versöhnung in dreifacher Hinsicht: Versöhnung mit Gott, mit den Mitmenschen und allen Geschöpfen und mit sich selbst, bildlich vorstellbar als ein "Beziehungskreuz" ähnlich einem Koordinatensystem. In menschlichem Miteinander, im Beichtgespräch in einem geschützten Raum ereignet sich die verwandelnde Nähe und neue Zuwendung Gottes. - Im sakramentalen Vollzug befreit Gott selbst durch den Priester den Beichtenden von Dingen, die ihn am Leben in Gemeinschaft mit Ihm, mit sich selbst und seinen Mitmenschen hindern. Gerade auch in den sogenannten "geprägten Zeiten" des Kirchenjahres ist es also sinnvoll, in seinem Inneren immer wieder einmal "aufzuräumen" und sein Leben als Ganzes neu auf den "barmherzigen Vater" hin auszurichten.
In neuerer Zeit hat sich dafür die Praxis des Bußgottesdienstes herausgebildet. Die Frage ist, ob der Bußgottesdienst, den wir auch in unserer Pfarrei St. Martin regelmäßig feiern, als Sakrament gesehen werden kann. Darüber wird viel diskutiert. Das Trienter Konzil sagt dazu: "Zur Vergebung der Sünden ist nach göttlichem Recht das Bekenntnis und die priesterliche Absolution notwendig." (DH 1707/Nr. 666). Allerdings ist mit zu bedenken: neuere kirchliche Regelungen empfehlen die "Generalabsolution" für Gegenden, in denen wegen Priestermangels Einzelbeichten auf längere Sicht nicht mehr möglich sind.
So bleibt die Frage zurück: Wenn die Kirche solche Regelungen treffen kann, kann sie dann nicht auch generell den Bußgottesdienst zum sakramentalen Weg der Sündenvergebung machen? In dieser Frage ist man noch nicht am Ende der Diskussion angelangt und sollte m.E. hier "am Ball bleiben."

 
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